Zur Geschichte der Reichsstadt Kaufbeuren
(aus Historisches Lexikon Bayern von Stefan Dieter)

Die Stadt Kaufbeuren ist eine auf der Grundlage frühmittelalterlichen Königsgutes erwachsene Stadt, die vom Textilgewerbe geprägt war. Seit dem 12./13. Jahrhundert unterstand die Stadt direkt dem Reich. Sie konnte ihre Privilegien bis ins 16. Jahrhundert kontinuierlich erweitern. Das ursprünglich größere Landterritorium schmälerten die Nachbarn der Reichsstadt, bis es im 17. Jahrhundert weitgehend seine endgültige Form erreicht hatte. Im Reformationszeitalter wurde die Stadt mehrheitlich evangelisch, führte aber in ihrem Landgebiet die reformatorische Lehre nicht ein. Der Westfälische Frieden (1648) legte für Kaufbeuren die Bikonfessionalität fest, so dass zahlreiche Konflikte entstanden, die erst mit dem Übergang an Bayern (1802/03) endeten.König Konrad IV. bezeichnet Kaufbeuren als „vnser stat zu Buoeron“. Erste deutschsprachige Königsurkunde (25. Juli 1240). (Staatsarchiv Augsburg )