Der Bauernkrieg vor 500 Jahren in unserer Region
Courage – Der Weg zur Demokratie

Flugschrift der Zwölf Artikel von 1525:
Die 12 Artikel gelten als eine der ersten niedergeschriebenen Forderungen nach Menschen- und Freiheitsrechten in Europa.

Im Allgäu, Oberschwaben und den benachbarten Regionen schlossen sich im Jahr 1525 Bauernvertreter auf der Basis der zwölf Artikel zu einer „Christlichen Vereinigung“ zusammen, um gemeinsam die Aufhebung der Leibeigenschaft, ein Ende willkürlicher Herrschaftsmittel und die Teilhabe am Gemeinwesen einzufordern. Aber die im Schwäbischen Bund vereinigten Herzöge und Adeligen Württembergs, Schwabens, Vorarlbergs und Tirols schlugen mit ihren Landsknechten die „Empörung“ nieder; viele Menschen verloren dabei ihr Leben. Die damaligen Ereignisse sind längst Geschichte. Aber was ist 500 Jahre danach geblieben und was können wir heute daraus noch lernen?

Das grenzüberschreitende EU-Projekt COURAGE verknüpft das Bauernkriegsjubiläum 2025 mit den Grundlagen der Demokratie. Denn so wie vor 500 Jahren breite Bevölkerungsschichten ihre Rechte erkämpfen mussten, so sind Demokratie und soziale Inklusion auch heute nicht selbstverständlich, sondern erfordern das Engagement aller Bürgerinnen und Bürger. Aktuell kommt dem Ausgleich divergierender Interessen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft eine immer höhere Bedeutung zu, zumal in freiheitlich-demokratisch geordneten Gemeinschaften. Im grenzüberschreitenden Kulturraum von Oberschwaben, Allgäu bis Vorarlberg haben sich elf Initiativen, Kultureinrichtungen, Städte und Gemeinden zusammengetan, um an den historischen Kampf breiter Bevölkerungsschichten vor 500 Jahren für mehr Rechte zu erinnern.

Für Kaufbeuren besonders relevant ist, dass sich bereits am 2. Februar 1525 die Kaufbeurer Bauern versammelten, um vom Rat der Stadt wirtschaftliche und soziale Reformen zu verlangen. Ihre Forderungen hatten sie in elf Artikeln gebündelt. Diese umfassten die Wiederherstellung alter Freiheiten, eine Minderung ihrer Abgabenlasten und Gleichberechtigung. Damit hatte der Aufstand der Bauern auch in unserer Gegend begonnen. Daher erinnert auch der Heimatverein Kaufbeuren im Rahmen der Arbeitsgruppe OAL/Kaufbeuren im Heimatbund Allgäu e.V. an den Bauernkrieg vor 500 Jahren durch Aufstellung von zwei Stelen vor dem Spitalgebäude am 19. Februar 2025 (siehe Bild oben) und an der Abzweigung von der Kemnater Straße nach Gutwillen (vsl. Mai 2025). Die Aufstellung letzter Stele soll auch auf die vom 18.05. bis 30.09.2025 geplante Ausstellung am Theaterstadel am Römerturm-Parkplatz in Großkemnat hinweisen. Diese Ausstellung zeigt Holzpflüge und andere auch zu Waffen umfunktionierte Arbeitsgeräte von Anton Reisach. Der Heimatverein hat sich ferner druch einen Druckkostenzuschuss am Zustandekommen des Buches „1525 – 2024 – Der Bauernkrieg im Ostallgäu vor 500 Jahren“ beteiligt.

ImZusammenhang mit dem Jubiläum wird auf folgende Veranstaltungen hingewiesen:

  • 10. bis 12.März 2025 Tagung im Kloster Irsee: „Bauernkrieg 1525, Protagonisten – Medien – Erinnerungskultur“
  • 15. März 2025: Buchvorstellung von Dr. Stefan Fischer „Aufruhr im Allgäu – Kleine Geschichte des Bauernkriegs 1525“ im Rahmen des Vortragsabends des Heimatvereins

Umfassende Informationen finden sich unter:
https://www.regio-v.at/projekte/courage/ und http://www.heimatbund-allgaeu.de/bauernkrieg-1525-2025.html



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